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1. Die Vorgeschichte: Die Abtrennung Südtirols von Österreich und die Zwischenkriegszeit

Präsentation

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden in Mitteleuropa neue politische Verhältnisse geschaffen. Die Donaumonarchie, der Österreichische Vielvölkerstaat war zerbrochen, neue Grenzen entstanden. Dies betraf auch die alte, seit 1363 bestehende Einheit von Tirol und deren Zugehörigkeit zu Österreich. Auf Grund des Waffenstillstandsabkommens und des Vertrages von Saint Germain1919 zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkrieges und der neu entstandenen Republik Österreich fiel Südtirol an das Königreich Italien.

Mit der Machtergreifung in Italien durch den Duce Benito Mussolini begann für die Südtiroler die Italienisierungsphase. Zwischen 1923 und 1925 wurde Italienisch zur einzig zugelassenen Amts- und Gerichtssprache, alle Orts- und Flurnamen wurden mit neu geschaffenen italienischen Namen versehen.

Im Zuge der faschistischen Schulreform wurde in den folgenden Jahren an allen Schulen die deutsche Sprache verboten. Aus dieser Situation heraus entstanden die sogenannten „Katakombenschulen“ also Behelfs- und später Geheimschulen in denen die Kinder in ihrer Muttersprache Deutsch unterrichtet wurden. Ab 1928 kam es zur Ansiedlung von Fabriken und Großindustrien im Raum Bozen. In den neu entstandenen Betrieben wurden nur Italienisch sprechende Arbeiter beschäftigt. Innerhalb weniger Jahren vervielfachte sich die Einwohnerzahl Bozens durch italienische Zuwanderer von 30.000 auf 120.000.

Fragen

  1. Mit welchen Auswirkungen waren die Südtiroler nach der Machtergreifung von Mussolini konfrontiert?
    • Italienisch als Amts- und Gerichtssprache
    • Ausschließlich Deutsch sprachige Zeitungen
    • Für Ortsnamen wurden Italienische Bezeichnungen eingeführt
    • Geheimschulen für den Deutsch Unterricht
  2. Entnimm aus der Karte: In welchem Teil Italiens liegt die Autonome Provinz Trentino - Südtirol / Alto Adige?
    • Norditalien
    • Mittelitalien
    • Süditalien
  3. Welche Auswirkungen hatte die Ansiedlung von Industriebetrieben in Bozen?
    • Abwanderung der Deutsch sprechenden Bevölkerung
    • Zuwanderung von Deutsch sprechenden Arbeitern
    • Zuwanderung von Italienisch sprechenden Arbeitern

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Beschreibung und Analyse

Der Vertrag von Saint-Germain regelte nach dem Ersten Weltkrieg die Auflösung der österreichischen Reichshälfte (Die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder) Österreich - Ungarns und die Bedingungen für die neue Republik Deutschösterreich. Der den österreichischen Delegierten übergebene Vertrag wurde am 10. September 1919 im Schloss Saint – Germain-en- Laye unterzeichnet. Der Vertrag ist einer der Pariser Vororte Verträge, die den Ersten Weltkrieg formal beendeten und wurde zwischen Österreich und 27 alliierten und assoziierten Mitgliedern abgeschlossen.

Die Jahre nach der Eingliederung Südtirol zu Italien trugen vor allem die Handschrift von Ettore Tolomei, einem italienischen Nationalisten aus dem Trentino, der sich die Italianisierung Südtirols zur Lebensaufgabe gemacht hatte. Ab 1923 wurden sämtliche Orts- und Flurnamen italianisiert und die Verwendung des Namens Tirol verboten.

Zwischen 1923 und 1925 war in Südtirol/Alto Adige Italienisch die einzig zugelassenen Amts- und Gerichtssprache, sämtliche deutschsprachigen Zeitungen wurden verboten. Im Zuge der faschistischen Schulreform von 1923 wurde in den folgenden Schuljahren an allen Schulen die deutsche Sprache verboten. Kirchliche Schulen mussten sich ebenfalls fügen oder schließen.

Antworten

  1. Mit welchen Auswirkungen waren die Südtiroler nach der Machtergreifung von Mussolini konfrontiert?
    Italienisch als Amts- und Gerichtssprache, Für Ortsnamen wurden Italienische Bezeichnungen eingeführt, Geheimschulen für den Deutsch Unterricht
  2. Entnimm aus der Karte: In welchem Teil Italiens liegt die Autonome Provinz Trentino - Südtirol / Alto Adige?
    Norditalien
  3. Welche Auswirkungen hatte die Ansiedlung von Industriebetrieben in Bozen?
    Zuwanderung von Italienisch sprechenden Arbeitern