1. „Auswanderland“ Deutschland
Die Einschiffung
Auswanderwellen
Fragen
Beschreibung und Analyse
Das Bild vermittelt einen Eindruck von den Mühen der Auswanderung und der Enge auf den Schiffen. Es wird auch deutlich, dass eine Überfahrt in die USA eine teure Angelegenheit war.
Die Graphik zeigt drei signifikante Auswanderwellen. Mit Hilfe von Schulbuch und Internetrecherche ermitteln die Schülerinnen und Schüler selbstständig mögliche politische und soziale Motive. Dabei unterscheiden sie deutlich zwischen den einzelnen Wellen:
- Verwerfungen während der Industrialisierung 1846 -57 und das Scheitern der Revolution
- Kriegsängste 1864 – 1873
- Folgen der Depression 1880 – 1893
Sie stellen Vermutungen über die Motive der Auswanderer an.
Geographisch/Historisch Kontext
Eine maßgeblich zu nennende Einwanderung aus deutschen Landen in die USA begann in den 1830er Jahren. Dafür gab es verschiedene Gründe, jedoch lassen sich zwei zugrunde liegende allgemeine Trends benennen. Zunächst einmal ein starkes Bevölkerungswachstum, was auch für Dänemark, Finnland, Groß Britannien, Belgien, Österreich-Ungarn und Italien gilt. Ein weiterer Grund ist, dass die Landwirtschaft ihre zentrale Stellung im 19. Jahrhundert allmählich verlor. Und obwohl die Verhältnisse in deutschen Landen nicht so schlimm waren, wie z.B. in Irland, gab es auch in Deutschland erhebliche Missernten und Hunger; darüberhinaus führte der Niedergang der Landwirtschaft dazu, dass die Landarbeiter ihre Einnahmen verloren, was dazu führte, dass das Leben der Landbevölkerung unsicherer wurde. Außerdem führten das Erbschaftsrecht, hohe Preise und die Auswirkungen der Industriellen Revolution zu großer Armut. Freunde und Verwandte, die auswanderten und Briefe nach Hause schrieben, regten ebenfalls zum Auswandern an. Das führte zur ‚Kettenmigration‘ und zu gemeinsamen Siedlungen.
Auch die politisch motivierte Auswanderung begann in den 1830er Jahren, als reaktionäre Regierungen Demokraten und Liberale verfolgten. Aber insgesamt haben nur einige tausend Revolutionäre nach der gescheiterten 1848er Revolution die Länder verlassen. Viele von ihnen sahen sich auch eher als Asylsuchende als als Auswanderer. Als Reaktion auf Bismarck’s Anti-Sozialisten Gesetze verließen wiederum einige Sozialdemokraten Deutschland, sie zogen vornehmlich an die Ostküste der USA.
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts kam der Großteil der Auswanderer aus Gebieten östlich der Elbe. Einer der Gründe war, dass das dort angebaute Getreide zu teuer war und nicht mehr mit den Preisen konkurrieren konnte des im Mittleren Westen der USA angebauten Getreides.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wanderten mehr als 5 Millionen Deutsche in die USA aus.
Präsentation
Das Bild vermittelt einen Eindruck von den Mühen der Auswanderung und der Enge auf den Schiffen. Es wird auch deutlich, dass eine Überfahrt in die USA eine teure Angelegenheit war.
Auswanderland Deutschland: Bis zum Ende des 19. Jahrhundert war Deutschland ein Auswanderland, erst ab 1880 wurde Deutschland auch ein Einwanderungsland; es kamen Arbeitsmigranten aus vorwiegend Polen, aber auch aus Italien nach Deutschland. Die Auswanderung aus dt. Landen in die USA erfolgte zumeist aus wirtschaftlicher Not. Sie lief im 19. Jh. in drei Wellen, die erste Welle: 1845-1857 (30% aller Immigranten), zweite Welle: 1865-1873/74 (35% aller), dritte Welle: 1880-1893 (28% aller).